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Ein Streifzug durch 100 Jahre Nutzfahrzeug-Geschichte






Den Nutzfahrzeug-Veteranenhof in Neuburg gibt es bereits seit über 25 Jahren. Bei uns haben historische LKW, Baumaschinen und Schaustellerfahrzeuge vom Handkarren bis zur Schwerlast-Zugmaschine ein Zuhause gefunden. Ergänzt wird diese Sammlung durch allerlei zeitgenössische Authentika wie Blechschilder, Tankstellenzubehör, Modellautos und historische Gegenstände rund um den Straßenverkehr. Es gibt auch einen "Tante-Emma"-Gemischtwarenladen, eine 50er/60er Bar mit Flipper-Automat und Jukebox, eine historische Straßenbaustelle mit einem Walzenzug und einer Kipplore, außerdem eine kleine Ausstellung zum Thema Nachkriegszeit, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Stöbert einfach mal ein bisschen auf der Seite herum.



Michael Kleinert,
Besitzer und Gründer des Nutzfahrzeug Veteranenhofes


Zu meiner Person:

Seit dem ich denken kann, also seit Anfang der 1960er Jahre, bin ich fasziniert von den Lastwagen, Baumaschinen und Schaustellerfahrzeugen der damaligen Zeit. Die ganzen inzwischen legendären LKW der frühen Nachkriegszeit waren schließlich erst 10 - 15 Jahre alt und gehörten noch zum alltäglichen Straßenbild. Eine besondere Beziehung hatte ich natürlich zu den Fahrzeugen in meinem direkten Umfeld. So war beispielsweise der Nachbar von uns, ein Fuhrmann des "alten Schlages", mit einem klassischen Runddach-Möbelzug einer Neuburger Spedition unterwegs, den er am Wochenende oft bei uns in der Straße abstellte, um ihn innen und außen ordentlich zu putzen und "blank zu wienern". (Bild 1)

Der Kohlenhändler um die Ecke fuhr einen "90er"-Mercedes (LA 3500), den er frühmorgens, als ich eigentlich gerne noch etwas gedöst hätte, mit lautem, nagelnden Getöse warmlaufen ließ. (Bild 2)
Und dann war da natürlich noch das absolut monströse Culemeyer-Gespann mit Kaelble K 631 ZR Zugmaschine. Direkt an dem Haus meiner Oma vorbei "jonglierte" der Fahrer diesen mächtigen Zug von einer Firma in der Innenstadt mehrmals täglich mit diversen Güterwaggons beladen durch die engen Straßen sicher zum Güterbahnhof. Besonders, wenn er kurz vor dem Bahnhofsgelände die dortige Steigung zu bewältigen hatte, nochmal zurückschalten musste, um dann richtig Gas zu geben, entwickelte diese sagenhafte Zugmaschine ihre volle Klangvielfalt. Dieser "Sound" ging einem wirklich durch Mark und Bein, so wie auch die Scheiben der umliegenden Häuser merklich vibrierten. Gestört hat das damals keinen ,- es war halt so. (Bild 3)

Das umliegende Neubaugebiet, das nach dem Krieg entstand und wo die Bauarbeiten auch in den 1960er Jahren noch voll im Gange waren (große Menck-, DEMAG-, oder Weserhütte-Bagger, Deutz-, Kaelble-, und Caterpillar-Raupen, Dreiradwalzen usw.), sowie der nahegelegene Volksfestplatz mit seinen mehrmals im Jahr stattfindenden "Events" ("Schindelholzwagen" oder die großen Hanomag SS 100 Zugmaschinen gehörten damals noch zum ganz normalen Ambiente), trugen nachhaltig zu meiner Prägung in der Kindheit bei.

Selbstverständlich wurden sämtliche Szenen, die ich dort täglich beobachten konnte, zuhause mit meinen Wiking- und Siku-Modellautos sofort entsprechend nachgestellt. Zum Leidwesen meiner Mutter und zur (natürlich unfreiwilligen) Belustigung der Nachbar-Mädels, habe ich immer versucht, auch die entsprechende Geräuschkulisse möglichst authentisch wiederzugeben.

Solchermaßen von frühester Kindheit an geprägt, tat es mir im laufe der 1970er Jahre in der Seele weh, dass immer weniger der Weggefährten von damals im Straßenbild anzutreffen waren.
Allerdings konnte ich bereits 1973 den Transporter vom Typ DKW F89 L, Baujahr 1950, mit dem mein Onkel nach dem Krieg mit Seifen und Waschmitteln zum "Hausieren" gefahren ist, vor dem verschrotten retten und bei einem Schulfreund in der Scheune seiner Eltern unterstellen.
Die Idee, dass ich die Nutzfahrzeuge meiner Kindheit einmal in einem "Veteranenhof" bewahren und präsentieren könnte, war zu dieser Zeit allerdings noch reine Träumerei.

In den 1980er Jahren gründete ich ein kleines Transportunternehmen und konnte 1990 eine Immobilie erwerben, die es mir dann tatsächlich erlaubte, manche Schätze aus vergangenen Zeiten auf die Seite zu stellen und mit allerlei zeitgenössischem "drum-herum" auszustatten.
Seit dem Jahre 2000 lade ich mit meinen Freunden und "Mitstreitern" (siehe Impressum) im 2-Jahres-Zyklus zum "Neuburger-Nutzfahrzeug-Veteranentreffen" ein. Es ist eine kleine, familiäre Veranstaltung, bei der die Kontakte und die Geselligkeit mit Gleichgesinnten gemütlich gepflegt werden. (Bild 4)


Text, Michael Kleinert, 2013

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